Digitale Barrierefreiheit

Warum Ihre Website (nicht nur) wegen des BFSG barrierefrei sein sollte

Mehr Menschen betroffen als gedacht

Ende 2023 lebten in Deutschland rund 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen – das sind etwa 9,3 % der Bevölkerung (Destatis, 2024). Viele Behinderungen entstehen erst im Laufe des Lebens, oft durch Krankheit oder Unfälle. Kurzfristige Einschränkungen wie ein gebrochener Arm oder eine fehlende Brille können ebenfalls Barrieren im Alltag schaffen.

Digitale Barrierefreiheit sorgt dafür, dass alle Menschen, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, uneingeschränkten Zugang zu Informationen und Dienstleistungen haben. Hier kommt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ins Spiel.

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und Websites

Ab dem 28. Juni 2025 müssen zahlreiche Websites barrierefrei gestaltet sein, sofern sie die folgenden Kriterien erfüllen:

1. Kommuniziert Ihre Website im B2C-Bereich?
2. Umfasst Ihre Website eine Dienstleistung, die man buchen kann, einen Onlineshop, ein Kontaktformular oder eine Anmeldung für Ihre Kund*innen?
3. Haben Sie mehr als 10 Mitarbeitende oder einen Jahresumsatz von über 2 Mio. Euro?

Wenn Sie auf alle drei Punkte mit JA antworten konnten, ist Ihre Website vom BFSG betroffen. Ansonsten bleibt die Einhaltung von Barrierefreiheit weiterhin Ihre eigene Entscheidung.

Was ist digitale Barrierefreiheit?

Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Inhalte und Funktionen auf einer Website so gestaltet sind, dass sie mindestens auf zwei verschiedenen Sinneskanälen wahrgenommen werden können. Das betrifft nicht nur Menschen mit dauerhaften Behinderungen, sondern auch alle, die situativ eingeschränkt sind. Ein barrierefreies Design berücksichtigt u. a.:

Warum Sie (auch ohne gesetzliche Pflicht) auf Barrierefreiheit setzen sollten

Falls Ihre Website nicht unter das BFSG fällt, könnten Sie aufatmen – aber sollte das Thema deshalb komplett ignoriert werden? Hier sind fünf gute Gründe, warum sich Barrierefreiheit für Ihr Unternehmen lohnt:

1. Größere Reichweite: Barrierefreie Websites sind für mehr Menschen nutzbar – und damit erschließen Sie eine breitere Zielgruppe.
2. SEO-Vorteile: Suchmaschinen bewerten strukturierte, barrierefreie Inhalte höher.
3. Bessere Nutzererfahrung: Ein klar strukturiertes Design hilft allen Nutzern, schneller ans Ziel zu kommen.
4. Zukunftssicherheit: Die Anforderungen an digitale Barrierefreiheit werden in den kommenden Jahren weiter steigen.
5. Markenimage: Unternehmen, die sich für Inklusion einsetzen, punkten bei Kunden und Geschäftspartnern.

Quellen: